Wohnraum und zwar bezahlbar – ein Grundrecht, welches für jeden Menschen gelten sollte. Leider sind wir heute insbesondere im Kanton Zug weit davon entfernt. Gemäss dem Zuger Regierungsrat sind lediglich 3 bis 5 Prozent des Wohnraumes im Kanton Zug gemeinnützig. Bauland und Wohnraum werden immer knapper, die Wohnungspreise steigen auf ein extrem hohes Niveau. Das frei verfügbare Einkommen der Zuger Bevölkerung sinkt, und viele sind gezwungen, aus dem Kanton wegzuziehen.

Aus diesen Gründen lancierten die beiden Zuger Jungparteien Juso und Junge Alternative die Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum. Die Forderung ist ebenso simpel wie effektiv: Innerhalb von 20 Jahren sollen 20 Prozent des Zuger Wohnraumes preisgünstig sein. Preisgünstig bedeutet, dass die Wohnungen nach den vom Bundesamt für Wohnungs­wesen definierten Grundsätzen des preisgünstigen Wohnungsbaus oder der Kostenmiete vermietet werden.

Die Initiative beinhaltet nebst der Forderung Anreize, um das Wohnungsproblem zu lösen. Im Initiativtext werden fünf Massnahmen vorgeschlagen, wie etwa durch höhere Ausnützungsziffern beim Errichten von bezahlbarem Wohnraum, mit denen das Ziel erreicht werden kann. Allerdings dürfen Kanton und Gemeinden weitere Massnahmen ergreifen, um den preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern.

20 Prozent bezahlbarer Wohnraum bedeutet, dass weiterhin insgesamt 80 Prozent des Wohnraumes teuer vermietet werden dürfen. Das bescheidene Ziel ist ein erster kleiner Schritt in eine gemeinsame Zukunft aller Bevölkerungsschichten Zugs. Mit der Initiative verpflichten wir Parlament und Regierung, den Wohnungsmarkt endlich fair umzugestalten, damit im Kanton Zug alle Platz haben und nicht nur wenige. Deshalb stimme ich am 21. Mai Ja zur Initiative für bezahlbaren Wohnraum.

Konradin Franzini, Co-Präsident Junge Alternative Kanton Zug

(Zuger Zeitung, 09.05.2017)