Gedanken zu den Gesamterneuerungswahlen vom 2.Oktober

Die Kandidierenden sind bekannt: Vier der fünf bürgerlichen Gemeinderäte treten erneut zu den Gemeinderatswahlen an. Zwei Gemeinderäte haben bei den diesjährigen Gesamterneuerungswahlen zwölf Amtsjahre erreicht, der Gemeindepräsident bereits 15 Amtsjahre. Seit Bekanntgabe der Kandidaturen taucht nun die Frage auf, ob die Gemeinderäte erneut eine ganze Legislatur im Amt verbleiben.

Der 2020 zurückgetretene FDP-Gemeinderat begründete seinen Rücktritt während der Legislatur mit dem Erreichen seines Pensionsalters. Dies war ihm jedoch bereits bei seiner Kandidatur 2018 bewusst, wodurch sein Rücktritt einen wahltaktischen Beigeschmack hatte. Natürlich ist es legitim, bei sich ändernden Lebensumständen aus einem gewählten Amt zurückzutreten. Wenn dies jedoch bereits von langer Hand geplant wird, unterläuft es insbesondere im Majorz-Wahlsystem den Konkordanz-Gedanken. Meine Frage wäre es nun, ob die bürgerlichen Herren bereit sind, erneut eine ganze Legislatur im Amt zu verbleiben? Alles andere wäre reine Wahltaktik, um eine progressive Stimme im Gemeinderat zu verhindern.

Mir wäre es lieber, es ginge darum, nebst der bestmöglichen Repräsentation von Jungen und Frauen, auch endlich wieder eine Stimme im Gemeinderat zu haben, die ökologische und soziale Anliegen in den Fokus setzt.

Konradin Franzini, Grüne Risch-Rotkreuz, Rotkreuz

(Zuger Zeitung, 17.08.2022)